Im Podcast „Mikro trifft Makro – Das Finanzmarktgespräch“ sprechen Deka-Chefvolkswirt Dr. Ulrich Kater und Moderator Dirk Huesmann über alles, was die Welt und die Börsen aktuell bewegt. Dabei gehen sie auf tagesaktuelle Ereignisse ein und beleuchten die Hintergründe des Marktgeschehens. Grundlegende Marktmechanismen und -zusammenhänge werden immer wieder ein Thema sein. Reinhören lohnt sich:
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Lesen Sie hier die wöchentliche Kolumne von Dr. Ulrich Kater mit seiner Einschätzung zu aktuellen Themen aus der Finanzwelt:
Spaßbremse US-Inflation
Die Rekord-Party beim US-Aktienindex S&P 500 hätte so schön weitergehen können. Noch am Mittwoch war ein erneuter Höchststand erreicht worden. Auch der Deutsche Aktienindex DAX näherte sich seinem Hoch von Ende September. Die Händler hatten darauf gehofft, dass die großen Notenbanken ihre Leitzinsen schneller senken könnten als bislang gedacht. Anlass hierfür war unter anderem, dass die EZB recht deutlich kommuniziert hatte, dass sie in ihrem Oktober-Zinsentscheid wieder einen Schritt nach unten machen würde. Den hatten viele bis dahin noch nicht auf dem Radar gehabt. Doch dann wurden am Donnerstagnachmittag die US-Inflationszahlen veröffentlicht. Und die verdarben den Märkten den Spaß. Sowohl die Gesamtrate als auch die Kernrate (ohne Energie und Nahrungsmittel) fielen im September höher aus als erwartet. Damit ist ein schnelles Senken der Leitzinsen zumindest für die USA fürs Erste wieder vom Tisch.
In Deutschland wurden in der großen Konjunkturdatenwoche des Monats höchst erfreuliche Produktionsdaten für August gemeldet. Ein Plus von 2,9 Prozent gegenüber dem Vormonat, das war ein klares Lebenszeichen der deutschen Industrie. Zumindest auf den ersten Blick. Denn bei genauerem Hinschauen war der kräftige Anstieg kein wirkliches Hoffnungssignal, sondern lediglich eine Folge der Probleme bei der Saisonbereinigung. Die Automobilbauer hatten ausnahmsweise schon im Juli ihre Sommerferien gemacht. Bei nüchterner Betrachtung – auch der anderen Daten dieser Woche wie Auftragseingänge und Außenhandel – hängt die deutsche Wirtschaft weiterhin ziemlich in den Seilen. Weder von innen noch von außen gibt es Anzeichen einer nennenswert anziehenden Wachstumsdynamik.
Veröffentlicht am: 11. Oktober 2024
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